Geschichte

Geschichte

Landhaus Strausberg – Historische Fotoaufnahme vom Landhaus Strausberg
Auch der Berliner Kaufmann Ernst Otto schuf sich hier um 1910 in der Villenkolonie vor Strausberg – in direkter Nachbarschaft zur damals berühmten Pferderennbahn – sein Paradies: Das Landhaus Strausberg. Eine herrschaftliche Villa mit über 700 qm Wohnfläche, errichtet auf einem hektargroßem Parkgrundstück. Ergänzt wurde das Ensemble durch Wirtschaftgebäude wie Stall und Waschhaus. Die Pferderennbahn, die „Waldbahn“, war noch bis weit in die 1930er Jahre eine beliebte Attraktion für Berliner – trotz der Hoppegartener Konkurrenz – und auch heute dient das benachbarte Gelände dem Sport und der Erholung – als Leichtathletikanlage, als Racket-Center und als Kletterpark.
Landhaus Strausberg – alte Darstellung der Pferderennbahn in Strausberg
Landhaus Strausberg – Historischer Lageplan vom Landhaus Strausberg
Nachdem das Landhaus Strausberg über die Nachkriegsjahrzehnte unterschiedlichen Zwecken gedient hat – vor der Wende als FDGB-Schule und Kreispionierhaus, seit 1989 für soziale Vereine und als Jugendclub – wurde das zuletzt in die Jahre gekommene Gebäude 2005 von Viktor Pogede erworben und wird von ihm seither Stück für Stück liebevoll wieder restauriert und behutsam restauriert und modernisiert, wo es technisch notwendig ist.
Landhaus Strausberg – Schwarz/weiß-Aufnahme vom Landhaus Strausberg
Seit 2015 kann das Landhaus Strausberg mit Teilen des Parkgeländes für Veranstaltungen wie Hochzeiten, Firmenevents aber auch für die Durchführung von Seminaren und Schulungen gemietet werden.
24.11.1902 Der Maurer- und Zimmermeister W. Liesegang ersteigert 12.000 m² Waldgrundstück an der Landhausstraße zu 2 M/m² um es zu parzellieren und zu erschließen
23.08.1903 Die Stadtverordneten genehmigen den Antrag des Magistrats, die Landhausstraße bis nach Eggersdorf von der Kleinbahn bis zur Kreisgrenze auf einer Breite von vier Metern zu pflastern
26.03.1904 Die Pflasterung ist abgeschlossen. Die Rennbahn und die benachbarten Grundstücke sind nun über eine solide Fahrstraße zu erreichen.
1905/06 Schon damals ein Thema: W. Liesegang klagt gegen die Pflicht zur Übernahme der Pflasterkosten der Landhausstraße.
13.06.1908 Die Stadtverordneten beschließen, die Kosten werden geteilt: Herr Liesegang trägt als Entwickler der Baugrundstücke die Hälfte der Kosten der Pflasterung, die Stadt die die andere Hälfte.
1910 Ernst Otto erwirbt das Grundstück Landhausstraße 22 und baut für sich darauf eine Villa
30.05.1914 Das Hauptrohr der Wasserleitung wird in der Landhaustraße bis zur Rennbahn verlängert.
1926/27 Das Adressbuch verzeichnet neben dem Eigentümer Ernst Otto folgendes Personal als Bewohner des Landhauses: den Arbeiter Wilhelm Wendt, den Kutscher Gustav Eitner und den Kellner Ernst Raute.
Dezember 1938 Arthur Richter aus Lehnin erwirbt das Grundstück und betreibt dort von 1939 – 1945 ein Altersheim
1945 Die Rote Armee besetzt das Landhaus
1947 Das wieder “entsetzte“ Landhaus wird zur Vermietung freigegeben
1949 Das Landhaus wird als FDGB-Schule genutzt
1958 Nach Beschluss des Rates der Stadt wird das Landhaus zur Zubringerschule mit 4 Klassen und einem Hort für 50 Kinder
1964 Auf dem Parkgelände wird im hinteren Teil ein Barackenbau errichtet, der als Kindertagesstätte genutzt wird
1970 Das als Sonderschule genutzte Landhaus soll werterhaltend renoviert werden. Dieser Plan wird aber verworfen, dafür entsteht dann, erst 10 Jahre später, auf dem benachbarten ehemaligen Rennbahngelände ein Schulneubau.
bis 1989 Das Landhaus dient bis zur Wende als Kreispionierhaus
1989 – 1996 Nach der Wende werden Erdgeschoss und 1. Etage des Landhauses durch verschiedene soziale Vereine genutzt, die Kellerräume als Jugendklub „Chaoskeller“.